Als ich meine Reise als Heilerin begann, war ich von Anfang an fasziniert und erstaunt über die Wirkung meiner Arbeit. Viele Menschen, die mit verschiedenen Beschwerden zu mir kamen, erlebten unerwartet schnelle Heilungen. Krankheiten, die sie lange begleitet hatten, wie chronische Knieschmerzen oder hartnäckige Kopfschmerzen, verschwanden oft auf wundersame Weise. Es schien, als würde die Heilung fast mühelos geschehen, und das gab mir ein tiefes Gefühl der Erfüllung. Doch es gab auch Ereignisse, die sich nicht so leicht erklären ließen und die mir deutlich machten, dass ich mich auf eine Reise begeben hatte, die voller Geheimnisse und Überraschungen war.
Eines der ungewöhnlichsten Erlebnisse hatte ich gleich zu Beginn, als ich meine Freunde zu einer Heil-Session einlud. Um mich professionell auszustatten, hatte ich mir eine bequeme Liege angeschafft, auf die ich sehr stolz war. Ich wollte sicherstellen, dass meine Freunde nicht nur die Heilung, sondern auch Komfort und Entspannung erfahren würden. Die erste Sitzung verlief auch hervorragend. Jeder fühlte sich danach erfrischt, entspannt, und viele berichteten, dass ihre Schmerzen spürbar nachgelassen hätten. Ich war begeistert und voller Zuversicht, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen hatte.
Doch dann geschah etwas Unerwartetes, das mich anfangs zutiefst beunruhigte. Während einer weiteren Heil-Session begann die Behandlungsliege plötzlich zu schwingen, als ob sie auf unsichtbaren Wellen hin und her getragen würde – fast wie eine Schaukel. Zuerst dachte ich, ich bilde mir das nur ein, vielleicht war es eine Illusion durch meine intensive Konzentration. Doch das Schwingen wurde immer deutlicher. Was mich noch mehr verwunderte: Der Klient, der auf der Liege lag, bemerkte nichts davon! Ich entschied mich, eine kurze Pause einzulegen, um die Situation zu beruhigen, und tatsächlich hörte das Schwingen auf. Doch sobald ich meine Hände erneut auflegte, begann die Liege wieder zu schaukeln – sanft, aber spürbar. Ich versuchte sogar, mich dagegen zu lehnen, um das Schwingen zu stoppen, doch es gelang mir nur teilweise.
Dieses mysteriöse Erlebnis verunsicherte mich zutiefst. Ich war noch neu in meiner Rolle als Heilerin und fühlte mich unsicher, wie ich mit dieser unerklärlichen Situation umgehen sollte. War es ein Zeichen? War ich überfordert? Ich beschloss, eine Pause einzulegen, um darüber nachzudenken, und reduzierte meine Heil-Sessions auf ein Minimum. Doch jedes Mal, wenn ich eine Heilung durchführte, wiederholte sich dasselbe Phänomen – die Liege begann zu schwingen, als ob eine unsichtbare Kraft mit ihr spielte.
Mit der Zeit verstand ich, dass dies ein wichtiger Teil meines Lernprozesses war. In diesen frühen Tagen war ich noch, wie ich es heute sehe, eine Art Lehrling auf dem Weg zur Heilerin. Es war eine Phase des Erkennens und Verstehens, die mich vieles lehrte. Eines Tages traf ich eine erfahrene, hellsichtige Heilerin, die mir half, dieses Rätsel zu entschlüsseln. Sie sagte mir, dass ein Kobold – eine fröhliche, spielerische Energie – unter meiner Liege sein Unwesen trieb. Er wollte mich dazu ermuntern, mehr Leichtigkeit und Freude in meine Arbeit zu bringen. Die Schaukelbewegungen sollten mir zeigen, dass Heilung nicht nur mit Ernsthaftigkeit und Anstrengung verbunden ist, sondern auch mit Spaß und Gelassenheit.
Anfangs war ich erstaunt über diese Erklärung, doch es machte Sinn. Ich hatte mich in meinen ersten Tagen als Heilerin sehr bemüht, alles perfekt zu machen, und wollte unbedingt zeigen, was ich konnte. Der Kobold, so erklärte die Heilerin, war ein freundlicher Hinweis darauf, dass ich loslassen sollte. Ich bedankte mich innerlich bei diesem Wesen für die Lektion und versuchte von da an, mit mehr Leichtigkeit und Vertrauen zu arbeiten.
Was ich aus dieser Erfahrung lernte, war etwas sehr Tiefgründiges: Ich selbst bin nicht diejenige, die heilt. Die Heilung geschieht durch mich, ich bin lediglich das Instrument. Zu Beginn war ich oft ehrgeizig und wollte beweisen, was ich als Heilerin bewirken konnte. Doch diese Erlebnisse zeigten mir, dass es nicht um mich und meine Fähigkeiten ging, sondern um eine höhere Kraft, die durch mich wirkte. Diese Kraft ist weitaus intelligenter und weiser, als es der menschliche Verstand je erfassen könnte.
Heilung ist etwas, das in uns allen steckt. Jeder Mensch hat das Potenzial, als Kanal für diese heilende Energie zu dienen. Das war eine der wertvollsten Lektionen, die ich aus diesen frühen Erfahrungen mitnahm. Mit der Zeit wurde ich demütiger und verstand, dass es nicht darum geht, „zu heilen“, sondern darum, sich dieser universellen, heilenden Kraft hinzugeben. Diese Kraft ist allumfassend, und ihr Potenzial, Krankheiten und Leiden zu transformieren, ist unermesslich.
Die wichtigste Voraussetzung für eine Heilerin oder einen Heiler ist die Fähigkeit zur Hingabe. Es geht darum, sich mit Demut und tiefem Vertrauen auf diesen Prozess einzulassen. Der Fokus, die Konzentration und das innere Loslassen sind dabei entscheidend. Wenn wir diese Eigenschaften in uns kultivieren, öffnen wir uns für eine heilsame Verbindung mit einer höheren Intelligenz, die durch uns wirkt und Wunder bewirken kann.
Wie wird man ein Heiler, ein Heilerin?
In den folgenden Jahren vertiefte sich mein Verständnis dafür, was es wirklich bedeutet, Heilerin zu sein. Jede Erfahrung, ob positiv oder verwirrend, war ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Erkenntnis, dass Heilung nicht aus dem Ego heraus geschieht, sondern aus einer tieferen Verbindung mit dem Universum, dem göttlichen Bewusstsein oder wie auch immer man diese Kraft nennen mag. Die Schaukelbewegungen der Liege erinnerten mich immer wieder daran, dass Heilung oft nicht linear verläuft und dass Freude und Leichtigkeit ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses sind.
Mit der Zeit lernte ich, mich vollständig diesem Fluss hinzugeben, ohne Kontrolle oder Erwartungen. Ich begann zu erkennen, dass Heilung nicht immer so geschieht, wie wir es uns vorstellen oder wünschen. Es geht nicht darum, die Kontrolle zu haben oder unbedingt ein bestimmtes Ergebnis zu erzwingen. Vielmehr geht es darum, als Kanal zu dienen, durch den diese höhere Kraft wirken kann. Diese Einsicht veränderte meine Arbeit und mein Leben nachhaltig. Ich erkannte, dass jeder, der bereit ist, sich mit dieser Energie zu verbinden und sich selbst zu öffnen, die Fähigkeit hat zu heilen – nicht nur andere, sondern auch sich selbst.
Hier einige Hinweise, die zeigen, dass du die Fähigkeit zur Heilung in dir trägst:
- Starke Intuition: Du spürst intuitiv, was Menschen brauchen, um sich besser zu fühlen, ob emotional, mental oder körperlich. Oft hast du ein "Gefühl", das dir den richtigen Weg zeigt, ohne dass du es rational erklären kannst.
- Empathie und Sensibilität: Du fühlst intensiv mit anderen mit, nimmst ihre Emotionen und Schmerzen auf, als wären sie deine eigenen. Diese Sensibilität ist oft der Schlüssel, um den Heilungsprozess in Gang zu setzen.
- Anziehungskraft von Heilmethoden: Du fühlst dich von Heilberufen oder alternativen Heilmethoden angezogen, sei es Reiki, energetisches Heilen, Homöopathie oder ähnliche Techniken. Diese Praktiken faszinieren dich und du möchtest mehr darüber erfahren.
- Fähigkeit, Energien zu spüren: Du spürst oft Energien in Räumen, Menschen oder Situationen. Möglicherweise fühlst du Hitze, Kälte oder ein Kribbeln in deinen Händen, wenn du dich auf Heilungsprozesse einlässt.
- Heilung durch deine Anwesenheit: Menschen berichten, dass sie sich in deiner Gegenwart besser fühlen, entspannter, ruhiger oder sogar schmerzfrei. Deine bloße Anwesenheit kann für andere bereits heilend wirken.
- Selbstheilungserfahrungen: Du hast erlebt, dass du dich selbst auf ungewöhnliche Weise von körperlichen oder emotionalen Beschwerden befreit hast, oft ohne klassische medizinische Hilfe.
- Starke Verbindung zur Natur und dem Spirituellen: Du fühlst eine tiefe Verbindung zur Natur, Tieren oder dem Spirituellen. Oft spürst du, dass es eine größere Kraft gibt, die durch alles Lebendige fließt, und du bist besonders empfänglich für diese Energie.
- Unstillbarer Drang zu helfen: Du fühlst eine starke Berufung, anderen zu helfen und sie in ihrem Heilungsprozess zu unterstützen, oft ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
- Wiederkehrende Synchronizitäten: In deinem Leben passieren häufig seltsame Zufälle oder Synchronizitäten, die dich in Situationen bringen, in denen du Heilung ermöglichen kannst.
- Leidenschaft für ganzheitliches Wohlbefinden: Du interessierst dich nicht nur für die körperliche, sondern auch für die emotionale und spirituelle Gesundheit anderer und erkennst, dass wahre Heilung auf allen Ebenen geschehen muss.
Wenn du viele dieser Anzeichen in dir wiedererkennst, ist es sehr wahrscheinlich, dass du eine natürliche Heilerin oder ein Heiler bist – oder das Potenzial dazu hast, es zu werden. Wichtig ist, dass du dich diesem inneren Ruf stellst und bereit bist, zu lernen und zu wachsen, indem du dich der heilenden Kraft in dir öffnest.
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